Method Article
Das vorliegende Protokoll beschreibt den vollendoskopischen transforaminalen Zugang zur lumbalen Diskektomie, bei dem es sich um eine sichere Technik handelt, die keine Muskelretraktion oder Knochenentfernung erfordert.
Mit dem technischen Fortschritt gewinnt der vollendoskopische transforaminale Ansatz für die lumbale Diskektomie (ETALD) an Popularität. Bei dieser Technik werden verschiedene Werkzeuge und Instrumente verwendet, darunter ein Dilatator, eine abgeschrägte Arbeitshülse und ein Endoskop mit einem Winkel von 20 Grad und einer Länge von 177 mm, das mit einem ovalen Schaft mit einem Durchmesser von 9,3 mm und einem Arbeitskanal mit einem Durchmesser von 5,6 mm ausgestattet ist. Darüber hinaus umfasst das Verfahren die Verwendung eines Kerrison-Stempels (5,5 mm), eines Rongeurs (3-4 mm), eines Stempels (5,4 mm), eines Spitzensteuerungsradioablators mit einem Hochfrequenzstrom von 4 MHz, eines Spül- und Saugpumpengeräts zur Flüssigkeitssteuerung, eines ovalen 5,5-mm-Fräsers mit seitlichem Schutz, eines runden Grats und eines runden Diamanten. Während der Operation ist es wichtig, wichtige Orientierungspunkte zu identifizieren, darunter den Schwanzstiel, die aufsteigende Facette, die Anulusfibrose, das hintere Längsband und die austretende Nervenwurzel. Die Schritte der Technik sind relativ einfach zu befolgen, insbesondere wenn man die entsprechenden Instrumente verwendet und ein gutes Verständnis der Anatomie hat. Forschungsstudien haben vergleichbare Ergebnisse wie bei offenen Mikrodiskektomie-Techniken gezeigt. ETALD stellt sich als sichere Option für die lumbale Diskektomie dar, da es die Gewebezerstörung minimiert, zu geringen postoperativen Schmerzen an der Operationsstelle führt und eine frühzeitige Mobilisierung ermöglicht.
Der vollendoskopische transforaminale Zugang zur lumbalen Diskektomie (ETALD) erfreut sich als minimalinvasive Technik in verschiedenen medizinischen Zentren zunehmender Beliebtheit. Sie bietet den Vorteil, dass im Vergleich zu herkömmlichen Techniken weniger Muskelretraktion und Knochenentfernung erforderlich sind 1,2. Im Laufe der Zeit hat sich die Technik seit ihrer ersten Beschreibung weiterentwickelt. Konventionelle Operationen haben gute Ergebnisse gezeigt; In etwa 10 % der Fälle tritt jedoch eine Epiduralfibrose auf, die zu Symptomen führt 3,4.
Der transforaminale Zugang ermöglicht einen lateralen Zugang, wodurch das Risiko einer Störung der Spinalkanalstrukturen eliminiert wird, was ihn zu einem physiologischeren Weg macht und das Risiko einer operationenbedingten Destabilisierung verringert. Es erleichtert auch die Revisionsoperation, falls erforderlich5,6,7,8. ETALD ist wirksam bei der Entfernung sowohl intra- als auch extraforaminaler Bandscheibenvorfälle und ermöglicht die Entfernung von Bandscheibenmaterial aus dem Spinalkanal durch Annäherung an den Bandscheibenraum 9,10.
Trotz seiner Vorteile weist ETALD Einschränkungen auf, wie z. B. einen eingeschränkten Zugang aufgrund von Bauch- und Beckenstrukturen und eine Obstruktion durch einen hohen Beckenkamm 8,11,12,13. Ursprünglich war eine Evakuierung des Bandscheibenraums für eine angemessene Dekompression erforderlich, aber mit Fortschritten bei chirurgischen Instrumenten und Optiken ermöglicht die direkte Visualisierung die Entfernung des Bandscheibenfragments von seiner Position 14,15,16.
Das Hauptziel dieses neuen Verfahrens ist es, Gewebeschäden zu minimieren und negative Langzeitfolgen zu reduzieren. Ziel dieser Studie ist es, die aktuelle Technik für ETALD im Detail zu beschreiben.
Dieses Studienprotokoll wurde vom Institutional Review Board der Medizinischen Fakultät der Universität Istanbul genehmigt, um die Einhaltung ethischer Richtlinien und die Patientensicherheit zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde vor ihrer Teilnahme an der Studie von allen Patienten eine Einverständniserklärung eingeholt.
1. Präoperative Eingriffe
2. Operationstechnik
3. Postoperative Eingriffe und Nachsorge
Die präoperativen Magnetresonanztomographien (MRT) zeigen einen linken parazentralen extrudierenden Bandscheibenvorfall, der eine Kompression an der linken L5-Nervenwurzel verursachte. Die postoperativen MRT-Scans zeigen jedoch eine erfolgreiche Dekompression der linken L5-Nervenwurzel, wie in Abbildung 1 dargestellt. Während des gesamten Eingriffs wurde eine kontinuierliche Spülung durchgeführt, was es schwierig machte, die genaue Menge des Blutverlusts genau zu messen. Nichtsdestotrotz ist es bemerkenswert, dass keiner der Patienten während der Operation einen signifikanten Blutverlust oder eine Transfusion benötigte. Der Erhalt der Facettengelenke und die Vermeidung von Knochenabbau trugen dazu bei, die Stabilität der Wirbelsäule während des Eingriffs zu erhalten. Diese Faktoren tragen zusammen zur Sicherheit und Wirksamkeit der Operation für die Patienten bei.
Abbildung 1: Magnetresonanztomographie (MRT) eines Patienten mit linkem L4-5-Bandscheibenvorfall. Präoperative MRT-Scans der lumbalen sagittalen (A) und axialen (C) T2-Sequenz zeigen einen linksparazentralen extrudierenden Bandscheibenvorfall. Postoperative Bilder (B,D) zeigen die Dekompression, die nach der vollendoskopischen transforaminalen Technik erreicht wurde. Bitte klicken Sie hier, um eine größere Version dieser Abbildung anzuzeigen.
Bei einem Bandscheibenvorfall ist eine vollständige Dekompression unerlässlich und kann unter visueller Kontrolle optimal durchgeführt werden 17,18,19. Der technische Fortschritt hat es möglich gemacht, eine solche Dekompression auch durch einen vollendoskopischen Ansatz zu erreichen. Die Entwicklung verbesserter Optiken, Endoskope und Instrumente, die über den Arbeitskanal eingeführt wurden, hat die sichere Anwendung dieser Technik erweitert20,21.
Mehrere Studien, darunter eine prospektive, randomisierte, kontrollierte Studie von Ruetten et al., haben gezeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied in den Patientenergebnissen gibt, gemessen mit der Visual Analogue Scale (VAS), dem Oswestry Low-Back Pain Disability Questionnaire und der deutschen Version des North American Spine Society Instruments, zwischen mikroskopischen und vollendoskopischen Gruppen22. Andere Studien haben diese Ergebnisse gestützt und gezeigt, dass die Wirksamkeit von ETALD mit herkömmlichen Techniken vergleichbar ist, mit dem zusätzlichen Vorteil, dass es sich um einen minimalinvasiven Ansatz handelt 7,23,24. Langzeit-Follow-ups haben gezeigt, dass die ETALD hinsichtlich der Patientenzufriedenheit und der Revisionsrate mit der konventionellen offenen lumbalen Diskektomie vergleichbar ist 7,23,24.
Prognostische Faktoren wurden identifiziert, wobei Studien zeigen, dass Patienten mit foraminalem oder extraforaminalem Bandscheibenvorfall tendenziell schlechtere Ergebnisse haben als Patienten mit zentralem und parazentralem Bandscheibenvorfall. Dies wird auf eine Reizung des Spinalgangliens durch das Instrument oder den Bandscheibenvorfall zurückgeführt 25,26,27. Zu den am häufigsten berichteten Komplikationen nach der Operation gehören Dysästhesie und Hypästhesie. Eine systematische Übersichtsarbeit hat gezeigt, dass es keinen signifikanten Unterschied in den Reoperationsraten zwischen endoskopischen transforaminalen und offenen Mikrodiskektomietechniken gibt, wobei die häufigste Ursache für eine Reoperation die unzureichende Entfernung von Bandscheibenfragmenten und die übersehene laterale knöcherne Stenose ist28,29.
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass ETALD eine steile Lernkurve hat und Geduld und Erfahrung in der Endoskopie erfordert. Einige Studien haben gezeigt, dass Patienten, die zu Beginn der Lernkurve operiert werden, schlechtere Ergebnisse erzielen können 2,30,31. Vorsicht und sorgfältige Bestimmung der Anatomie bei jedem Schritt des Eingriffs sind entscheidend für Sicherheit und Erfolg.
Die Technik kann je nach individueller Anatomie und dem gewünschten Grad der Diskektomie variieren. Auf der Ebene L2-3 kann beispielsweise ein eher lateraler Ansatz eine Nierenschädigung verhindern. Bei Erkrankungen der oberen Lendenwirbelsäule wird eine CT-Untersuchung des Abdomens durchgeführt, und bei der Ebene L5-S1, wo der Beckenkamm den Zugang behindern kann, kann ein überlegener und schräger Ansatz bevorzugt werden. Bei anatomischen Kontraindikationen oder Schwierigkeiten beim Eingriff können alternative Techniken, wie konventionelle mikrochirurgische Techniken oder vollendoskopische interlaminare Techniken, in Betracht gezogen werden. Eine weitere mögliche Komplikation sind starke Blutungen, die die endoskopische Sicht beeinträchtigen können. Der bipolare Radioablator kann bei der Behandlung der meisten Blutungen wirksam sein; In einigen Fällen kann jedoch eine Umstellung auf die mikroskopische Technik erforderlich sein, wenn die Blutung anhält.
Mit Blick auf die Zukunft könnte der vollständig endoskopische Ansatz mit der transforaminalen oder interlaminaren Technik Möglichkeiten zur Behandlung intraduraler Pathologien wie intraduraler Tumoren und Läsionen bieten.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ETALD eine wirksame Behandlung für lumbale Bandscheibenvorfälle ist, die im Vergleich zu herkömmlichen Techniken nur minimale Gewebeschäden und eine schnellere Genesung bietet. Die postoperativen Schmerzen und der funktionelle Status ähneln denen, die bei herkömmlichen lumbalen Diskektomietechniken beobachtet werden. Da sich die Technik weiterentwickelt und verbessert, wird sie wahrscheinlich eine wertvolle Option bei der Behandlung von lumbalen Bandscheibenvorfällen bleiben.
Die Autoren berichten über keinen Interessenkonflikt bezüglich der in dieser Studie verwendeten Materialien oder Methoden.
Es gibt keine Finanzierungsquelle für diese Studie.
Name | Company | Catalog Number | Comments |
BURR OVAL Ø 5.5 mm | RiwoSpine | 899751505 | PACK=1 PC, WL 290 mm, with lateral protection |
C-ARM | ZIEHM SOLO | C-arm with integrated monitor | |
DILATOR ID 1.1 mm OD 9.4 mm | RiwoSpine | 892209510 | For single-stage dilatation, TL 235 mm, reusable |
ENDOSCOPE | RiwoSpine | 892103253 | 20 degrees viewing angle and 177 mm length with a 9.3 mm diameter oval shaft with a 5.6 mm diameter working channel |
KERRISON PUNCH 5.5 x 4.5 mm WL 380 mm | RiwoSpine | 892409445 | 60°, TL 460 mm, hinged pushrod, reusable |
PUNCH Ø 3 mm WL 290 mm | RiwoSpine | 89240.3023 | TL 388 mm, with irrigation connection, reusable |
PUNCH Ø 5.4 mm WL 340 mm | RiwoSpine | 892409020 | TL 490 mm, with irrigation connection, reusable |
RADIOABLATOR RF BNDL | RiwoSpine | 23300011 | |
RF INSTRUMENT BIPO Ø 2.5 mm WL 280 mm | RiwoSpine | 4993691 | for endoscopic spine surgery, flexible insert, integrated connection cable WL 3 m with device plug to Radioblator RF 4 MHz, sterile, for single use |
RONGEUR Ø 3 mm WL 290 mm | RiwoSpine | 89240.3003 | TL 388 mm, with irrigation connection, reusable |
WORKING SLEEVE ID 9.5 mm OD 10.5 mm | RiwoSpine | 8922095000 | TL 120, distal end beveled, graduated, reusable |
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