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4.10 : Asthma IV: Diagnose und Behandlung

Die Diagnose und Behandlung von Asthma sind umfangreich und umfassen klinische Untersuchungen, Lungenfunktionstests und pharmakologische Eingriffe. Hier ist ein Überblick:

Klinische Beurteilung von Asthma:

Dies ist der erste Schritt bei der Diagnose und Behandlung von Asthma. Er umfasst:

  • Detaillierte Anamnese: Dazu gehört die Frage nach Symptomen wie Keuchen, Husten, Engegefühl in der Brust und Atemnot. Informationen über Auslöser wie körperliche Anstrengung, Allergene oder kalte Luft sind entscheidend.
  • Körperliche Untersuchung: Konzentriert sich auf die Atemwege. Der Arzt hört die Lunge auf Keuchen ab, prüft auf allergische Rhinitis oder Ekzeme (oft mit Asthma verbunden) und beurteilt das Atemmuster.
  • Bewertung des Symptommusters: Das Verständnis der Häufigkeit, Dauer und Intensität der Symptome hilft bei der Kategorisierung des Schweregrades von Asthma.
  • Familienanamnese: Feststellen, ob Asthma oder andere allergische Erkrankungen in der Familie vorkommen.

Lungenfunktionstests:

Diese Tests messen die Menge und Geschwindigkeit der ein- und ausgeatmeten Luft und liefern so ein quantitatives Maß für die Lungenfunktion.

  • Spirometrie: Der wichtigste Diagnosetest für Asthma ist die Überprüfung des forcierten exspiratorischen Volumens in einer Sekunde (FEV1) und der forcierten Vitalkapazität (FVC). Das FEV1/FVC-Verhältnis wird berechnet, wobei ein Wert unterhalb des Normalbereichs, der oft unter 70 % liegt, auf eine Atemwegsobstruktion hinweist, ein Hauptmerkmal von Asthma.
  • Peak-Flow-Meter: Die Messung der maximalen exspiratorischen Flussrate (PEFR) gibt Aufschluss über die Geschwindigkeit, mit der Luft aus der Lunge ausgestoßen wird.
  • Bronchoprovokationstests: Dazu gehören Methacholin-Provokationstests und Belastungstests, die durchgeführt werden, wenn die Spirometrieergebnisse normal sind, aber dennoch Asthma vermutet wird. Diese Tests beurteilen die Überempfindlichkeit der Atemwege.
  • Fraktion des ausgeatmeten Stickoxids (FeNO): Misst die eosinophile Entzündung in der Lunge und hilft bei der Identifizierung von allergischem Asthma.

Pharmakologische Interventionen:

Zur Behandlung von Asthma werden im Wesentlichen zwei Arten von Medikamenten eingesetzt:

  • Langzeitmedikamente werden täglich eingenommen, um anhaltendes Asthma unter Kontrolle zu halten.
    • Inhalierte Kortikosteroide reduzieren die Entzündung und Empfindlichkeit der Atemwege.
    • Langwirksame Beta-Agonisten (LABAs) entspannen die Atemwegsmuskulatur und verbessern so die Atmung.
    • Leukotrien-Modifikatoren hemmen Leukotriene, Verbindungen, die bei der Entstehung von Asthmasymptomen eine Rolle spielen.
  • Schnell wirkende Medikamente: Sorgen für schnelle Linderung akuter Asthmasymptome.
    • Kurzwirksame Beta-Agonisten (SABAs): Schnelle Bronchodilatatoren, die akute Symptome lindern.
    • Anticholinergika: Entspannen und öffnen die Atemwege schnell.
    • Orale und intravenöse Kortikosteroide: Bei schweren Asthmaanfällen.

Inhalationsgeräte:

Die wirksame Verabreichung von Asthmamedikamenten ist von entscheidender Bedeutung und wird durch verschiedene Geräte erreicht:

  • Dosieraerosole (MDI): Medikamente zum Sprühen. Erfordert eine Koordination zwischen Betätigung und Inhalation.
  • Trockenpulverinhalatoren (DPIs): Geben das Medikament als trockenes Pulver frei. Die Inhalation muss schnell und tief erfolgen.
  • Vernebler: Wandelt flüssige Medikamente in einen Nebel um und ist für Patienten geeignet, die Schwierigkeiten bei der Verwendung von Inhalatoren haben, wie kleine Kinder oder Patienten mit schwerem Asthma.
  • Soft Mist Inhalers (SMIs): Erzeugen einen feinen Nebel ohne feste Inhalation.

Jedes Gerät erfordert eine eigene Technik zur optimalen Medikamentenverabreichung. Die Auswahl des Geräts hängt vom Alter, der Koordination, den Vorlieben und der Art des verschriebenen Medikaments des Patienten ab. Eine regelmäßige Überprüfung der Inhalationstechniken ist für eine wirksame Asthmabehandlung unerlässlich.

Tags

Asthma DiagnosisClinical AssessmentLung Function TestsSpirometryFEV1FVCPeak Flow MeterBronchoprovocation TestingPharmacological InterventionsInhaled CorticosteroidsLong acting Beta agonistsLeukotriene ModifiersQuick relief MedicationsShort acting Beta agonistsAirway Hyperresponsiveness

Aus Kapitel 4:

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