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2.1 : Akute Pharyngitis: Einführung und Behandlung

Einführung

Die akute Pharyngitis ist eine Entzündung des Rachens (Pharynx), die häufig zu Halsschmerzen führt. Es handelt sich um eine häufig auftretende Erkrankung, die Betroffene dazu veranlasst, einen Arzt aufzusuchen.

Klassifizierung

Die akute Pharyngitis kann anhand der zugrunde liegenden Ursache kategorisiert werden:

  • Viral: Mit 40 bis 60 % der Fälle sind Virusinfektionen die häufigste Ursache. Zu den häufigsten Viren zählen Erkältungsviren, Grippeviren, Adenoviren und das Epstein-Barr-Virus (Mononukleose).
  • Bakteriell: Bakterielle Infektionen sind für etwa 15 bis 30 % der Fälle bei Erwachsenen und 20 bis 30 % der Fälle bei Kindern verantwortlich. Insbesondere Streptokokken der Gruppe A (Angina pectoris) sind eine wichtige Ursache für akute Pharyngitis.
  • Andere Ursachen: Eine Pilzpharyngitis, beispielsweise eine Candidose, kann durch die langfristige Einnahme von Antibiotika oder inhalierten Kortikosteroiden entstehen und kommt häufiger bei immungeschwächten Personen vor, insbesondere bei HIV-Infizierten.
  • Weitere beitragende Faktoren: Dazu gehören trockene Luft, Rauchen, GERD, Allergien, postnasaler Tropf, ET-Intubation, Kontakt mit chemischen Dämpfen und Rachentumore.

Die Vermeidung von Allergenen, die solche Reaktionen auslösen können, ist entscheidend, um das Risiko einer allergischen Pharyngitis zu minimieren. Dies kann bedeuten, bei hohem Pollenflug drinnen zu bleiben, einen staubfreien Wohnraum zu schaffen und den Kontakt mit bestimmten Allergenen aktiv zu vermeiden.

Klinische Manifestationen:

Das Hauptsymptom einer akuten Pharyngitis sind Halsschmerzen. Weitere Symptome können sein:

  • Schmerzen oder Beschwerden beim Schlucken
  • Rote, geschwollene Mandeln
  • Weiße Flecken oder Eiter auf den Mandeln
  • Eine heisere oder gedämpfte Stimme
  • Fieber
  • Husten
  • Laufende Nase
  • Niesen
  • Gliederschmerzen
  • Kopfschmerzen

Diagnose: Eine genaue Diagnose einer akuten Pharyngitis ist entscheidend, um deren Ursache (viral oder bakteriell) zu bestimmen und rechtzeitig eine Behandlung einzuleiten. Bei einem Antigen-Schnelltest (RADT) werden Proben aus dem hinteren Rachenraum und den Mandeln entnommen, um eine frühzeitige Behandlung, Linderung der Symptome und eine verringerte Übertragung der Krankheitserreger zu ermöglichen. Während der RADT spezifisch auf Streptokokken ausgerichtet ist, sind Schnelltests auch für andere Infektionen wie Influenza verfügbar. Die Influenza weist ähnliche Atemwegssymptome wie Fieber, Halsschmerzen und Müdigkeit auf, die sich mit denen einer Streptokokkeninfektion überschneiden können. Eine genaue Unterscheidung zwischen diesen Infektionen ist für eine angemessene Behandlung und zur Minimierung der Ausbreitung infektiöser Krankheitserreger unerlässlich.

Wenn der RADT ein negatives Ergebnis liefert, der Patient aber dennoch Streptokokken-Symptome aufweist, wird zur Bestätigung der Diagnose häufig eine Rachenkultur bevorzugt.

Im Gegensatz dazu ist eine Rachenkultur ein empfindlicherer Test. Dabei wird eine Probe aus dem hinteren Rachenraum entnommen und die vorhandenen Bakterien einige Tage lang im Labor gezüchtet. Mit diesem Test lässt sich das Vorhandensein von Streptokokken genau diagnostizieren, selbst wenn der RADT ein negatives Ergebnis liefert.

Management

  • Sobald eine genaue Diagnose vorliegt, können durch die Umsetzung geeigneter, auf der zugrunde liegenden Ursache basierender Behandlungsmaßnahmen die Linderung der Symptome beschleunigt und die Ausbreitung der Krankheit minimiert werden.
  • Virale Pharyngitis: Die Behandlung konzentriert sich hauptsächlich auf die Linderung der Symptome. Schmerzstillende Medikamente wie Aspirin oder Paracetamol, die alle 4 bis 6 Stunden eingenommen werden, lindern starke Halsschmerzen. In Fällen, in denen eine stärkere Schmerzbehandlung erforderlich ist, kann Paracetamol mit Codein drei- oder viermal täglich eingenommen werden. Gurgeln mit Benzocain kann in schwereren Fällen ebenfalls eine Linderung der Symptome bewirken. Ruhe, die Einnahme warmer Flüssigkeiten, Lutschtabletten und Kaltnebel-Luftbefeuchter werden ebenfalls empfohlen.
  • Bakterielle Pharyngitis: In der Regel werden Antibiotika verschrieben, um Komplikationen einer bakteriellen Pharyngitis zu verhindern. Die bevorzugte Behandlung umfasst normalerweise Penicillin, wobei eine 10-tägige orale Behandlung mit Penicillin V-Kalium empfohlen wird. Penicillin-Injektionen sind den Fällen vorbehalten, in denen Bedenken hinsichtlich der Einhaltung der oralen Therapie durch den Patienten bestehen. Im Falle einer Allergie gegen Penicillin können andere Antibiotika wie Erythromycin, Clarithromycin oder Azithromycin verwendet werden.
  • Pilzpharyngitis: Bei Candida-Infektionen sind antimykotische Antibiotika wie Nystatin erforderlich.
  • Andere Ursachen: Die Behandlung hängt von der spezifischen Ursache ab und kann das Vermeiden von Allergenen oder Reizstoffen oder die Behandlung der zugrunde liegenden Erkrankung umfassen.

Die Ernährungstherapie konzentriert sich darauf, den Appetit des Patienten zu stillen und ein bequemes Schlucken zu gewährleisten. Normalerweise wird eine weiche oder flüssige Ernährung empfohlen, wobei die Auswahl auf den individuellen Vorlieben basiert. Kühle Getränke, warme Flüssigkeiten und aromatisierte gefrorene Desserts wie Eis am Stiel werden häufig empfohlen, um Halsbeschwerden zu lindern. In Fällen, in denen starke Schmerzen die orale Aufnahme von Flüssigkeiten behindern, können intravenöse (IV) Flüssigkeiten erforderlich sein. Andernfalls werden die Patienten ermutigt, so viel Flüssigkeit wie möglich zu sich zu nehmen, mit einem Ziel von mindestens 2 bis 3 Litern täglich.

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