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Die Problemorientierte Krankenakte (POMR) revolutionierte die Führung von Krankenakten, indem sie einen systematischen Ansatz einführte, der sich auf die Probleme des Patienten konzentrierte, anstatt nur Symptome aufzulisten. Die Einführung dieser Methode durch Dr. Lawrence Weed in den 1960er Jahren markierte einen bedeutenden Fortschritt in der medizinischen Dokumentation. Das POMR-Framework besteht aus vier Schlüsselkomponenten: der Datenbank, der Problemliste, dem Pflegeplan und Fortschrittsnotizen.

  1. Datenbank: In diesem Abschnitt werden wichtige medizinische Informationen über den Patienten dokumentiert, darunter seine Krankengeschichte, aktuelle Medikamente, Allergien, Ergebnisse körperlicher Untersuchungen, soziale Vorgeschichte und vorläufige Ergebnisse diagnostischer Tests. Es dient als grundlegender Speicher für umfassende Patientendaten und gewährleistet die Verfügbarkeit einer ganzheitlichen Sicht.
  2. Problemliste: Die Problemliste identifiziert wichtige Aspekte im Leben des Patienten, die ärztliche Hilfe erfordern, und umfasst sozioökonomische, psychologische und physiologische Probleme. Jedes Problem wird als aktiv oder inaktiv gekennzeichnet, was Gesundheitsdienstleistern hilft, jedes Problem zu priorisieren und effektiv anzugehen.
  3. Pflegeplan: Der Pflegeplan beschreibt die Strategien und Interventionen zur Bewältigung des medizinischen Problems jedes Patienten. Es bietet Gesundheitsdienstleistern eine strukturierte Roadmap für die Bereitstellung individueller, auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnittener Pflege.
  4. Fortschrittsnotizen: Fortschrittsnotizen dokumentieren den laufenden Behandlungsfortschritt des Patienten, einschließlich etwaiger Änderungen im Behandlungsplan oder neuer Probleme. Regelmäßige Aktualisierungen der Fortschrittsnotizen stellen sicher, dass der sich entwickelnde Gesundheitszustand des Patienten im Laufe der Zeit genau aufgezeichnet und überwacht wird.

Vorteile der problemorientierten Krankenakte:

  • Verbesserte Genauigkeit und Vollständigkeit: Durch die Förderung einer umfassenden Sicht auf die Patientenversorgung fördert das POMR eine genaue und gründliche Dokumentation und verringert so die Wahrscheinlichkeit, dass wichtige Informationen übersehen werden.
  • Verbesserte Kommunikation: Die Betonung der Zusammenarbeit und Kommunikation zwischen Gesundheitsdienstleistern verbessert die Pflegekoordination, verbessert die Patientenergebnisse und reduziert Fehler.
  • Erhöhte Effizienz: Das strukturierte POMR-Format optimiert die Dokumentation und spart Ärzten und Hilfspersonal Zeit. Diese Effizienz ermöglicht es Gesundheitsdienstleistern, der Patientenversorgung Priorität einzuräumen.

Nachteile der problemorientierten Krankenakte:

  • Zeitaufwändige Natur: Die Erstellung und Wartung eines POMR kann arbeitsintensiv sein, insbesondere in stark frequentierten Gesundheitseinrichtungen. Das Identifizieren und Auflisten von Problemen, das Erstellen von Behandlungsplänen und das Aktualisieren von Fortschrittsnotizen erfordern viel Zeit und Mühe.
  • Eine Einschränkung liegt in der Tendenz, Probleme individuell und nicht ganzheitlich zu behandeln und den Patienten als Ganzes zu betrachten.

Tags

POMRProblem Oriented Medical RecordMedical DocumentationPatient ProblemsDatabaseProblem ListPlan Of CareProgress NotesHealthcare ProvidersCare CoordinationPatient OutcomesDocumentation AccuracyCommunication EnhancementEfficiency In Healthcare

Aus Kapitel 9:

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