Assoziatives Lernen ist ein grundlegendes Konzept der Verhaltenspsychologie, bei dem eine Verbindung zwischen zwei Reizen oder Ereignissen hergestellt wird, die zu einer erlernten Reaktion führt. Dieser Prozess ist entscheidend, um zu verstehen, wie Verhaltensweisen erworben und verändert werden. Konditionierung, der Mechanismus, durch den Assoziationen gebildet werden, kann in zwei Haupttypen unterteilt werden: klassische Konditionierung und operante Konditionierung, die jeweils unterschiedliche Aspekte des assoziativen Lernens erläutern.
Bei der klassischen Konditionierung, auch Pawlowsche Konditionierung genannt, wird durch die Assoziation zweier Reize gelernt. Ivan Pawlow beschrieb diese Art der Konditionierung erstmals im frühen 20. Jahrhundert. Pawlow zeigte, dass Hunde lernen konnten, den Klang einer Glocke (neutraler Reiz) mit der Präsentation von Futter (unkonditionierter Reiz) zu assoziieren, was schließlich dazu führte, dass allein der Klang der Glocke Speichelfluss auslöste (konditionierte Reaktion). Im menschlichen Kontext kann die klassische Konditionierung verschiedene erlernte Reflexreaktionen erklären. Beispielsweise könnte ein Kind Angst entwickeln, wenn es den Bohrer eines Zahnarztes hört, wenn das Geräusch wiederholt mit den Unannehmlichkeiten einer zahnärztlichen Behandlung verbunden wurde. Die erlernte Assoziation führt dazu, dass das Kind auf das Geräusch nervös reagiert, selbst wenn es keine schmerzhafte Erfahrung macht.
Die operante Konditionierung, die B.F. Skinner eingehend untersucht hat, konzentriert sich auf die Verbindung zwischen einem Verhalten und seinen Folgen. Diese Form des Lernens wird durch die Verstärkung oder Bestrafung vorangetrieben, die auf ein Verhalten folgt, und beeinflusst dadurch die Wahrscheinlichkeit, dass das Verhalten wiederholt wird. Bei positiver Verstärkung wird nach einem gewünschten Verhalten ein belohnender Reiz präsentiert, wodurch die Wahrscheinlichkeit steigt, dass das Verhalten wiederholt wird. Wenn beispielsweise ein Kind Lob oder ein kleines Spielzeug als Belohnung dafür erhält, dass es während eines Zahnarztbesuchs still sitzt, wird es bei zukünftigen Besuchen wahrscheinlich dasselbe Verhalten zeigen. Bei negativer Verstärkung hingegen wird ein aversiver Reiz entfernt, um ein Verhalten zu verstärken.
Ein Beispiel wäre, dass beim Zahnarzt kein Bohrer benötigt wird (negativer Reiz), um zwischen den Besuchen eine angemessene Zahnhygiene sicherzustellen (verstärktes Verhalten). Schließlich zielt die Bestrafung darauf ab, das Auftreten eines unerwünschten Verhaltens zu verringern, indem ein aversives Ergebnis herbeigeführt oder ein belohnender Reiz entfernt wird. Ein Kind kann beispielsweise lernen, still zu sitzen, um nicht vom Zahnarzt gescholten zu werden, was das unerwünschte Zappeln reduziert.
Obwohl sowohl die klassische als auch die operante Konditionierung ein wesentlicher Bestandteil des assoziativen Lernens sind, unterscheiden sie sich grundlegend in ihrem Ansatz. Bei der klassischen Konditionierung geht es in erster Linie um die Verbindung zwischen Reizen und den automatischen, reflexartigen Reaktionen, die sie hervorrufen. Im Gegensatz dazu konzentriert sich die operante Konditionierung auf freiwilliges Verhalten und die daraus folgenden Konsequenzen und formt das Verhalten durch Verstärkung und Bestrafung. Zusammen bieten diese Konditionierungsprozesse ein umfassendes Verständnis davon, wie Verhaltensweisen erworben, aufrechterhalten und verändert werden, und veranschaulichen das komplexe Zusammenspiel zwischen Reizen, Reaktionen und Konsequenzen im Lernprozess.
Aus Kapitel 5:
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