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1.7 : Physische Untersuchung der Atemwege III: Palpation

Die körperliche Untersuchung der Atemwege ist entscheidend, um mögliche Gesundheitsprobleme zu erkennen. Ein wichtiger Bestandteil dieser Untersuchung ist die Palpation, eine Technik, die Gesundheitsdienstleister verwenden, um den Körper auf Anomalien zu untersuchen. Dieser Abschnitt befasst sich mit der Methode der Palpation bei der Beurteilung der Atemwege, wobei der Schwerpunkt auf der thorakalen Palpation und dem taktilen Fremitus liegt.

Thorax-Palpation

Bei der Palpation des Thorax werden Druckempfindlichkeit, Schwellungen, Läsionen, Atemexkursionen und Stimmfremitus festgestellt. Die Pflegekraft untersucht den Patienten an der Vorder- und Rückseite der Brustwand auf Umfang und Symmetrie der Exkursion. Bei diesem Verfahren werden die Daumen entlang des Rippenrands der Brustwand oder neben der Wirbelsäule auf Höhe der 10. Rippe platziert, um eine vordere bzw. hintere Untersuchung durchzuführen.

Beim Ein- und Ausatmen beobachtet die Pflegekraft die Bewegung der Daumen, die unter normalen Umständen symmetrisch sein sollte. Eine verminderte Brustkorbauslenkung kann auf eine chronische fibrotische Erkrankung hinweisen, während eine asymmetrische Auslenkung auf eine Schienung aufgrund von Rippenbrüchen, Traumata, Pleuritis oder einseitiger Bronchialobstruktion hindeuten kann.

Auch die Position der Trachea wird bei der Palpation beurteilt. Eine normale Trachea liegt in der Mittellinie und jede Abweichung nach links oder rechts könnte auf einen Spannungspneumothorax, eine Halstumor, eine Pneumonektomie oder eine Lappenatelektase hinweisen.

Taktiler Fremitus

Der taktile Fremitus bezieht sich auf die Vibrationen der Brustwand, die durch Sprechen entstehen und beim Abtasten wahrgenommen werden können. Dies ist bei Konsonanten am ausgeprägtesten und hängt von zahlreichen Faktoren ab, darunter der Dicke der Brustwand, der Tonhöhe der Stimme und der Nähe großer Bronchien zur Brustwand.

Um den taktilen Fremitus zu beurteilen, legt die Pflegekraft ihre Hände auf den Brustkorb des Patienten und bittet ihn, Sätze wie „neunundneunzig“ oder „eins, eins, eins“ zu wiederholen. Die Vibrationen werden mit den Handflächen oder der ulnaren Seite der ausgestreckten Hände wahrgenommen.

Der Fremitus ist dort am stärksten ausgeprägt, wo die großen Bronchien der Brustwand am nächsten sind. Er ist auf der rechten Seite stärker ausgeprägt und nimmt über der vorderen Brustwand ab oder verschwindet. Patienten mit Emphysem weisen jedoch fast keinen taktilen Fremitus auf, während bei Patienten mit einer Lungenentzündung der Fremitus über den betroffenen Lappen verstärkt sein kann.

Ein erhöhter Fremitus kann auf Zustände hinweisen, bei denen die Lunge flüssiger oder dichter wird, wie Lungenentzündung, Lungentumoren, dicke Bronchialsekrete oder Pleuraerguss. Andererseits kann ein verminderter Fremitus auf eine Lungenüberblähung (z. B. Fassthorax) oder einen Pleuraerguss hinweisen, während ein fehlender Fremitus auf einen Pneumothorax oder eine Atelektase hinweisen könnte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sowohl die Palpation (insbesondere die thorakale Palpation) als auch der taktile Fremitus eine wichtige Rolle bei der körperlichen Untersuchung der Atemwege spielen. Durch das Verständnis dieser Techniken können medizinische Fachkräfte potenzielle Atemwegsprobleme besser diagnostizieren und behandeln.

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Physical AssessmentRespiratory TractPalpationThoracic PalpationTactile FremitusChest ExcursionVocal FremitusTracheal PositionTension PneumothoraxPleurisyBronchial ObstructionEmphysemaPneumoniaLung TumorsPleural Effusion

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