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14.2 : Nomenklatur der Carbonsäurederivate: Säurehalogenide, Ester und Säureanhydride

Benennung von Säurehalogeniden

Die IUPAC- und gebräuchlichen Namen von Säurehalogeniden leiten sich von den entsprechenden Carbonsäuren ab, indem „ic Säure“ in „yl halogenid“ geändert wird. Wie unten gezeigt, leitet sich beispielsweise der IUPAC-Name Ethanoylchlorid von Ethansäure ab, während sich der gebräuchliche Name Acetylchlorid von Essigsäure ableitet.

Figure1 Figure2
IUPAC: Essigsäure Ethanolchlorid
Gebräuchlich: Essigsäure Acetylchlorid

Zyklische Säurehalogenide werden benannt, indem das Suffix „Carbonsäure“ durch „Carbonylhalogenid“ ersetzt wird. Wenn beispielsweise die Acetylchloridgruppe an einen Cyclohexanring gebunden ist, wird die resultierende Verbindung Cyclohexancarbonylchlorid genannt, abgeleitet von der zugrunde liegenden Cyclohexancarbonsäure.

Figure3 Figure4
IUPAC: Cyclohexancarbonsäure Cyclohexancarbonylchlorid
Gebräuchlich: Cyclohexancarbonsäure Cyclohexancarbonylchlorid

Ester benennen

Ester werden benannt, indem zuerst die am Sauersubstanzatom gebundene Alkylgruppe genannt wird und dann der Name der Säure hinzugefügt wird, wobei das Suffix „ic-Säure“ durch „ate“ ersetzt wird. In diesem Beispiel lautet der IUPAC-Name des Esters Methylethanoat, abgeleitet von Ethansäure. Der gebräuchliche Name Methylacetat wird von Essigsäure abgeleitet.

Figure1 Figure5
IUPAC: Essigsäure Methylethanoat
Gebräuchlich: Essigsäure Methylacetat

Zyklische Ester, auch Lactone genannt, werden benannt, indem das Suffix „ic-Säure“ der Stammsäure durch „Olacton“ ersetzt wird. Das folgende Beispiel ist das eines zyklischen viergliedrigen Esters, dessen IUPAC- und gebräuchliche Namen Butanolacton bzw. Butyrolacton sind.

Bei IUPAC-Namen wird die Position des Sauersubstanzatoms am Ring abgeleitet, indem die Kohlensubstanze beginnend beim Carbonylkohlensubstanz nummeriert und als Präfix hinzugefügt werden. So wird aus Butanolacton 4-Butanolacton. In gebräuchlichen Namen wird die Zahl durch einen griechischen Buchstaben ersetzt; Allerdings wird das dem Carbonylkohlensubstanz benachbarte Kohlensubstanzatom zuerst markiert, was den Namen γ-⁠Butyrolacton ergibt.

Figure6 Figure7
IUPAC: Butansäure 4-Butanolacton
Gebräuchlich: Buttersäure γ-Butyrolacton

Benennung von Säureanhydriden

Säureanhydride können symmetrisch oder unsymmetrisch sein. Symmetrische Anhydride entstehen aus einer Mischung zweier identischer Carbonsäuren und werden durch den Austausch des Suffixes „Säure“ durch „Anhydrid“ benannt. Beispielsweise leitet sich der IUPAC-Name Ethansäureanhydrid von Ethansäure ab, und der gebräuchliche Name Essigsäureanhydrid leitet sich von Essigsäure ab.

Figure1 Figure8
IUPAC: Essigsäure Ethanolanhydrid
Gebräuchlich: Essigsäure Essigsäureanhydrid

Im Gegensatz dazu entstehen unsymmetrische Anhydride aus einer Mischung zweier verschiedener Säuren und werden durch die Angabe beider Säuren in alphabetischer Reihenfolge, gefolgt vom Suffix „Anhydrid“, benannt. Im folgenden Beispiel sind die IUPAC- und gebräuchlichen Namen Ethansäurepropansäureanhydrid bzw. Essigsäurepropionsäureanhydrid.

Figure1 Figure9 Figure10
IUPAC: Essigsäure Propansäure Äthanolisches Propansäureanhydrid
Gebräuchlich: Essigsäure Propionsäure Essigsäurepropionsäureanhydrid

Im Gegensatz zu acyclischen Säureanhydriden werden cyclische Anhydride aus Dicarbonsäuren synthetisiert. Die Nomenklatur folgt jedoch den gleichen Regeln und die Verbindungen werden benannt, indem das Suffix „Säure“ durch „Anhydrid“ ersetzt wird. Wie unten gezeigt, leitet sich der IUPAC-Name Butandisäureanhydrid von Butandisäure ab, und der gebräuchliche Name Bernsteinsäureanhydrid leitet sich von Bernsteinsäure ab.

Figure11 Figure12
IUPAC: Butandisäure Butandisäureanhydrid
Gebräuchlich: Bernsteinsäure Bernsteinsäureanhydrid

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Acid HalidesEstersAcid AnhydridesNomenclatureIUPAC NamesCommon NamesCarboxylic Acid DerivativesCarbonyl HalidesLactonesSymmetrical AnhydridesUnsymmetrical Anhydrides

Aus Kapitel 14:

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